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Drei Farben rot – die empathische Küche

Auf die Frage, wie er es mit dem Essen halte, sagte Winston Churchill einmal: «Man soll dem Leib etwas Gutes bieten, damit die Seele Lust hat, darin zu wohnen.» Dieser Satz bringt die Philosophie unserer Küche auf den Punkt. Denn mit einer gesunden Ernährung können Gefühle positiv beeinflusst werden.

Küchenchef Markus Rose und sein Team haben etwas kreiert, was man als «empathische Küche» bezeichnen kann: Gerichte, die Patienten im Moment ansprechen, um sie dann auf eine kleine Reise mitzunehmen, Gerichte, die Bilder von (Ferien-)Orten oder Assoziationen auslösen – der Rindstafelspitz wie bei Grossmutter oder die Dorade mit Kapern und Oliven auf Sizilien…
Es ist eine Weltküche, die keine Allerweltsküche ist. Regionalität, Geschmack und Frische zeichnen sie aus.

Manche spüren sofort, dass die Gerichte oft bis zu sechs Geschmackskomponenten enthalten: süss, sauer, scharf, salzig, bitter, herb – eine Referenz an die ayurvedischen Küche. Andere entwickeln und entdecken eine neue Wahrnehmung. Und alle dürfen sich am Anblick der Speisen und des Buffets in den schönen Räumen erfreuen. Etwa dann, wenn sie die drei Farben Rot eines Gemüses entdecken.

Markus Rose kommt aus der Spitzengastronomie. Er war lange im Engadin tätig, wo er jede freie Minute zum Biken oder Laufen nutzte. Er wahrt sich seine Naturverbundenheit auch hier. Dass er aus der sonnenlichten Küche zum Zürichsee hinunterblicken kann, macht ihn glücklich. Und glücklich macht ihn auch, wenn er am Beispiel «Brunch» entdeckt, dass das Essen für unsere Patienten zu einem sozialen Anlass geworden ist. Dass es Rituale im Alltag fördert und holistisch gesehen zum Wohlbefinden einen Beitrag
leistet. Dieses Glück treibt ihn jeden Tag aufs Neue an. Mit einem hohen Mass an Flexibilität kreieren und sein Team neben Fleisch- und Fischmenüs auch vegetarische Varianten und nach Rücksprache mit den Ärzten individuell abgestimmte Diäten.

Bewusst und mit Bedacht widmen sich unsere Köche auch den kleinen Dingen – und lösen damit bei vielen Patienten einen achtsamen Augenblick im Jetzt aus. Gesundes Essen macht Leib und Seele glücklich und das ist bei uns wichtiger Teil des Heilungsprozesses.

Tomas Niederberghaus
Er war Hotelkritiker und Redakteur der Wochenzeitung DIE ZEIT und entwickelte für das Blatt Specials wie «Menschen in Hotels» oder «Hotels von morgen». Er schrieb für «Geo Saison» und «Architectural Digest» (AD). Seine Arbeit brachte den Buchautor und Hotelliebhaber in Hunderte von Hotels auf der ganzen Welt. Mit seinem Team spürt er journalistische Themen für Hotels auf, um sie für die Presse interessant zu machen. In seinem nächsten Leben wird er Bienenzüchter. www.tn-hotelconsulting.com