Die Geschichte von Eliane, 55, Gymnasiallehrerin
Die Geschichte von Eliane, 55, Gymnasiallehrerin
«Es kam so schleichend daher. Erst war die Freude an der Arbeit weg, dann die Motivation. Die Aufgaben wuchsen mir über den Kopf. Auf einmal wollte ich morgens gar nicht mehr aufstehen. Alles fühlte sich leer an. Mehr und mehr zog ich mich zurück. Auch von meinem Mann. Darunter hat unsere Beziehung sehr gelitten. Das Bedrückende ist, dass man es nicht erklären kann. Sich selbst nicht und den anderen erst recht nicht. Wir sind doch alle manchmal traurig, sagen die Leute, das geht vorbei. Insgeheim dachte ich: Sie haben recht, stell dich nicht so an, Eliane! Du hast einen tollen Beruf, bist gesund, wohnst in einem schönen Haus. Dir darf es doch gar nicht schlecht gehen. Doch, das darf es, hat mein Hausarzt damals gesagt. Nachdem sich mein Zustand weiter verschlechtert hatte, empfahl er mir eine stationäre Behandlung in der Privatklinik Hohenegg.»
Depressionen treten oft in kritischen Übergängen mit besonderen Belastungen oder in Verlustsituationen auf. In der Privatklinik Hohenegg lernen Patientinnen und Patienten diese Situationen zu verstehen und entdecken einen achtsameren Umgang mit sich selbst. Ziel ist es, Wohlbefinden und Selbstakzeptanz zu fördern und die eigenen Ressourcen wiederzuentdecken.
Depressionen sind die häufigsten psychischen Krankheiten überhaupt und entsprechen einem psychischen, körperlichen und verhaltensbezogenen Reaktionsmuster auf Überforderung. In der Depression setzt sich eine Person mit einer bereits eingetretenen überwältigenden Verlust- oder Belastungssituation auseinander. In beiden Fällen spielt neben der biologischen Anlage vor allem die Einstellung des Betroffenen zu sich selbst, zur belastenden Lebenssituation und zur daraus entstehenden körperlichen Reaktion eine wesentliche Rolle.
Entlastung, Akzeptanz und Ressourcenaktivierung
Ausgangspunkt der Behandlung ist das aktuelle Leiden, in der sich die Patientinnen und Patienten befinden. In einer ersten Behandlungsphase geht es darum, in geschützter Umgebung wieder zu sich selbst zu finden. Dabei sind besserer Schlaf und der Aufbau von Tagesrhythmen von zentraler Bedeutung. Durch ein besseres Verständnis der psychosozialen Auslöser und den biologischen Reaktionsmustern werden die Betroffenen entlastet.
Die Übung der Achtsamkeit – des Lebens im Hier und Jetzt – hilft die Situation besser zu akzeptieren. Auf das verstärkte Kontroll- und Beziehungsbedürfnis der Patientinnen und Patienten wird therapeutisch eingegangen. Ziel ist es, das Wohlbefinden durch die Aktivierung von Ressourcen und die Selbstakzeptanz zu fördern.
Folgende Therapieelemente sind für die Behandlung von Depressionen von zentraler Bedeutung:
Die spezifischen psychotherapeutischen Techniken wie auch die umfangreichen körper- und kunsttherapeutischen Zugänge und die pharmakotherapeutischen Massnahmen werden so angewandt, dass sie den oben genannten Behandlungsansätzen entsprechen und eine positive Grundhaltung fördern. Wir unterstützen die Angehörigen und ziehen sie aktiv in den therapeutischen Prozess mit ein.
«Du liebe Zeit, war ich müde am Anfang. Ein neuer Rhythmus, ein neuer Bezug zu meinem Leben und dazu die vielen Therapien. Ich hätte nicht gedacht, wie stark das einen schlaucht. In den ersten Tagen dachte ich sogar daran, wieder zu gehen.Es war dieses besondere Verständnis, das mich bleiben liess. Nichts mehr erklären müssen, Traurigkeit einfach zulassen, gehalten werden. Die intensiven Gespräche liessen mich mein Lebensmuster erkennen: Ich wollte stets gefallen und es allen recht machen. Zuerst kamen die anderen, und ganz zuletzt kam ich. Diese Haltung kann einen so sehr überfordern.»
«Ich fühlte mich wieder lebendig. Die Kraft kam zurück. Ich begann mehr in der Gegenwart zu leben, lernte die Signale meines Körpers besser kennen und ja, ich schlief wieder wie ein Murmeltier. Mit das Schönste aber war, dass ich mich Stück für Stück mit meinen Schwächen versöhnen konnte.Beim Malen entstanden Bilder, die mich tief berührten. Ich konnte mich und meine Kreativität wieder spüren. Mein Leben gewann buchstäblich immer mehr an Farbe. Bei manchen Gesprächen war auch mein Mann dabei. Das war ein grosses Glück für uns beide.»
Im Zentrum unseres Hohenegg-Kontextmodelles steht die Patientin und der Patient, die/den wir als Expertin und Experten für die Gestaltung ihres/seines Lebens verstehen. Wir sind die Expertinnen und Experten für die psychische Gesundung und orientieren uns konsequent an den individuell erarbeiteten Therapiezielen.
Jeder Mensch ist einzigartig, jede Lebenskrise ist einzigartig. In diesem Verständnis begegnen die Mitarbeitenden der Privatklinik unseren Patientinnen und Patienten – auf Augenhöhe und von Mensch zu Mensch. In unserem Hohenegg-Kontextmodell verstehen wir Therapie als aktiven Austausch zwischen der Patientin oder dem Patienten als Expertin oder Experten für ihr/sein Leben und uns als Expertinnen und Experten für psychische Gesundung. Dabei orientieren wir uns konsequent an den Therapiezielen, die wir mit jeder Patientin und jedem Patienten individuell festlegen. Ziel des Hohenegg-Kontextmodells ist die nachhaltige Förderung psychischer Gesundheit.
Diese verstehen wir als einen Zustand gelingender flexibler Adaptation an die psychischen und sozialen Ansprüche des Lebens. Aufbauend auf neusten Erkenntnissen der Psychotherapieforschung basiert das Modell auf drei Säulen:
Beziehung: die Qualität und Stabilität der therapeutischen Beziehungen
Expertise: die fachliche Kompetenz der Therapeutinnen und Therapeuten
Plausibilität: die Transparenz und Verständlichkeit des Therapieprozesses
«Mein ganzes Leben hat sich verändert. Äusserlich mag es den Anschein haben, es sei gleich geblieben. Aber hinter den Kulissen habe ich mit der Unterstützung meiner Therapeutin vieles neu gestaltet. Ich arbeite fast wieder Vollzeit, gebe aber viel Verantwortung an die anderen ab. Im Lehrerkollegium ist dadurch eine ganz neue, belebende Dynamik entstanden. Vieles, was früher selbstverständlich war, nehme ich heute dankbar wahr. Natürlich ist jetzt nicht alles rosig. In welchem Leben ist es das schon? Ich muss gut auf meine kleinen Rückzugsinseln achten, in denen ich mich ganz bewusst wahrnehme, ruhig durchatme und mich entspanne. Früher haben mein Mann und ich getanzt. Vielleicht fangen wir wieder damit an, jetzt, wo ich dabei bin, meinen Rhythmus zu finden. Gelegentlich komme ich im Alltag immer noch aus dem Tritt. Aber heute kann ich früh erkennen, wenn der Druck ansteigt, und mich dank meines Notfallplans und mit der Unterstützung meiner Therapeutin gut fangen.»
Mein Dank geht an
alle Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter.
Aus Gründen der Diskretion haben wir Eliane erfunden. Es gibt sie nicht. Aber ihre Gefühle, Gedanken, Sorgen und Nöte gibt es vieltausendfach. Die Geschichte von Eliane ist eine Essenz aus zahllosen Gesprächen, die unsere Ärztinnen und Ärzte geführt haben.
«Bei depressiven Zuständen legen wir grossen Wert darauf, Sie bei Ihrem achtsamen Umgang mit sich selbst zu unterstützen. So kommen Schritt für Schritt Ihre körperlichen und seelischen Lebenskräfte zurück.
Wir helfen Ihnen dabei, in geschützter Umgebung wieder zu sich selbst zu finden. Besserer Schlaf und der Aufbau von Tagesrhythmen gehören genauso dazu wie die Übung der Achtsamkeit und die aktive Einbeziehung Ihrer Angehörigen in den therapeutischen Prozess.
Unser gemeinsames Ziel wird es sein, Ihr Wohlbefinden durch die Aktivierung von Ressourcen zu steigern sowie die Selbstakzeptanz zu fördern.»
Dr. med. Caesar Spisla
Leiter Schwerpunkt Depressive Erkrankungen
Privatklinik Hohenegg AG
Hohenegg 1
Postfach 555
CH-8706 Meilen
Tel +41 44 925 12 12
privatklinik@hohenegg.ch
Montag bis Freitag
08.00 – 12.30 Uhr
13.00 – 17.00 Uhr
Samstag
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Eintrittsmanagement
Für Zuweisung von Patientinnen und Patienten durch Fachpersonen oder Selbstzuweisung
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